Sprache und Gesundheit
Es gibt viel Dinge, die für unsere körperliche und mentale Gesundheit wichtig sind (vergl. „Die 5 Säulen der Gesundheit“). Aber haben Sie sich einmal bewusst gemacht, wie sich unsere Wortwahl in unserem Körper bemerkbar macht?
Worte erzeugen innere Bilder und Gefühle und haben damit einen Einfluss auf unser Wohlbefinden.
Hier ein Beispiel: Wenn Sie jetzt von einem Hund lesen, taucht vor Ihrem geistigen Auge das Bild eines Hundes auf. Ob das nun ein Dackel oder ein Labrador ist hängt von den persönlichen Erfahrungen ab. Natürlich löst der Gedanke an den lieben Schmusehund Ihrer Kindheit andere Gefühle in Ihnen aus, als wenn Sie an den Hund denken, der Sie mal gebissen hat. Entsprechend ist auch die Reaktion Ihres Körpers, wenn sich das Thema um Hunde dreht.
Worte und Sätze spiegeln aber auch das Denken wieder. Es gibt Worte, die im Körper Enge, Druck und Widerstand also Stress erzeugen. Zu diesen Worten gehören „müssen“ und „sollen“ oder auch „beeilen“. Sätze wie: „Ich muss nochmal schnell…“ bringen Hektik. Aber müssen Sie wirklich? Oder wollen Sie vielleicht z.B. noch einkaufen, damit Sie dann etwas Schönes zum Essen haben? Oder gehen Sie einfach nur einkaufen, weil Sie eh am Geschäft vorbei kommen? Fühlen Sie einmal in sich hinein wie es sich anfühlt zu sagen: „Ich muss nochmal schnell einkaufen“. Und merken Sie einen Unterschied wenn Sie statt dessen sagen: „Ich möchte noch kurz einkaufen“ oder „Ich gehe noch einkaufen“.
Auch Worte mit der vermeintlich selben Bedeutung lösen unterschiedliche Gefühle aus. Probieren Sie es gerne aus und sagen mehrfach hintereinander laut Überforderung. Fühlen Sie in sich hinein, was das Wort in Ihnen auslöst. Dann machen Sie das gleiche mit dem Wort Herausforderung. Merken Sie, dass das Wort Überforderung schwer auf den Schultern liegt, während der Körper sich bei dem Wort Herausforderung strafft?
Louise Hay empfiehlt passend dazu, Sätze zu bilden mit „Ich sollte...“. „Ich sollte... früher aufstehen... mehr Sport treiben... mich weniger ärgern...“ Anschließend denken Sie über folgendes nach: Warum sollten Sie das? Wie würden sich die Sätze anfühlen, wenn Sie statt „Ich sollte...“ „Wenn ich wirklich möchte könnte ich...“ sagen? Und wenn Sie wirklich möchten, warum haben Sie es dann noch nicht getan?
Benutzen Sie doch häufiger Worte, die Ihnen gut tun. Es gibt viele Worte die z.B. zur Entspannung beitragen. Mein Favoriten sind dabei die Worte wohlfühlen oder auch wohlig, lächeln, behutsam, Ruhe und Wonne.
Andere Wörter wie z.B. köstlich machen Freude.
Vielleicht haben Sie Spaß daran, sich nach und nach einen wahren Wort-Schatz anzueignen?
03/2024