Natürliche Darmgesundheit
Gesundheit fängt im Darm an. So ist ein gesunder Darm wichtig für die Barriere gegenüber Giftstoffen, für die Nährstoffaufnahme, das Immunsystem und auch für
unsere emotionale Balance.
In meiner Praxis behandle ich Patienten mit unterschiedlichsten Darmerkrankungen vom akuten Infekt bis zum Reizdarm, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und SIBO. Dabei setze ich auf eine Ernährungsanpassung und Heilpflanzen.
Bei chronischen Darmerkrankungen ist mir der Austausch und die Absprache des Vorgehens mit den gastroenterologischen Kollegen sehr wichtig.
Bitterstoffe
Leider wurden Bitterstoffe in unseren Lebensmitteln fast komplett weggezüchtet. Nur Gemüse wie etwa Rucola und Artischocken enthalten noch wenige Bitterstoffe. Dabei sind diese für unsere Verdauung sehr wichtig. Sie regen die Verdauungsenzyme und die Darmperistaltik an und beugen Gärungsprozessen vor. Zusätzlich wirken sie auf die Leber entgiftend und stärken unseren gesamten Organismus.
Wie wäre es also hin und wieder mit einem Bittertee?
Pro- versus Präbiotika
Unter Probiotika versteht man lebensfähige Mikroorganismen, meist Milchsäurebakterien oder Hefen. Diese siedeln sich in unserem Darm an und stärken unsere bereits vorhandene
Darmflora oder regulieren ein Ungleichgewicht.
Präbiotika sind der Futterstoff für die guten Darmbakterien, denn ohne die richtige Ernährung können sich die vorhandenen oder zugeführten Bakterien nicht dauerhaft im Darm ansiedeln. Dabei handelt es sich um Ballaststoffe, Inulin, Oligosaccharide und anderes.
In einer gesunden und ausgewogenen Ernährung finden sich bereits viele präbiotisch wirksame Lebensmittel aber man kann auch präbiotische Präparate einnehmen.
Probiotische Lebensmittel
Neben probiotischen Kapseln und Flüssigkonzentraten oder auch den Effektiven Mikroorganismen (EM) finden sich in diversen Lebensmitteln lebendige Bakterienstämme, die unser Darmmikrobiom unterstützen. Hierzu zählen unter anderem fermentiertes Kraut und Gemüse oder Kimchi, Naturjoghurt, Buttermilch, Kombucha, Kefir oder auch selbstgemachte Enzymgetränke. Sie sollten nach Möglichkeit täglich auf unserem Speiseplan stehen.
Darmsanierung
Eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise sowie die Einnahme von Antibiotika und anderen Medikamenten schaden unserem Mikrobiom im Darm.
Das Mikrobiom besteht aus Bakterien, Viren und Pilzen und ist zum einen wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems, zum anderen unterstützt es aber auch die Verdauung und ist für die Bildung von z.B. Glückshormonen zuständig.
Bei einer Darmsanierung wird der Darm zuerst sanft gereinigt, anschließend wird die Darmschleimhaut in ihrer Regeneration unterstützt und ein gesundes Milieu aufgebaut.
Für einen dauerhaften Erfolg ist eine gesunde Ernährungsweise Voraussetzung.
In meiner Arbeit als Hausärztin erhebe ich als erstes die aktuellen Ernährungsgewohnheiten und saniere danach ausschließlich mit natürlichen Mitteln und einer individuellen Ernährungsumstellung.
Verdauungskräuter
Nach einer schweren Mahlzeit kann es hilfreich sein, einen halben Teelöffel verdauungsfördernder Samen zu essen. Hierfür eignen sich besonders Fenchel, Kümmel, Bockshornklee und auch Koriander, einzeln oder als Mischung. Die Samen einfach nach dem Essen gründlich kauen und mit etwas Wasser runterschlucken.
Ballaststoffe
Füllstoffe
Diese wasserunlöslichen Ballaststoffe erhöhen das Volumen im Darm und regen damit die Peristaltik an, was zu einer Regulierung des Stuhls führt. Hierzu gehören Leinsamen, Flohsamenschalen und Vollkorngetreide. Achten Sie bitte bei der Einnahme auf eine ausreichende Trinkmenge!
Quellstoffe
Wasserlösliche Ballaststoffe dienen der Aufrechterhaltung und Versorgung der physiologischen Darmflora. Sie kommen u.a. in Topinambur, Beeren, Birnen, Erbsen, Möhren, Brokkoli und anderem wasserreichen Obst und Gemüse vor.