Die 5 Säulen der Gesundheit

Was ist für ein gesundes und glückliches Leben wichtig?

„Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
Arthur Schopenhauer


Damit wir gesund bleiben, braucht es unterschiedliche Dinge. Neben den wichtigen körperlichen Bedürfnissen unterstützt uns eine nährende Umgebung mit einem stabilem sozialen Netz und wertschätzendem Miteinander. Auch ist eine Sinnfindung für unsere Zufriedenheit sehr wichtig. 

In meiner Praxis haben sich folgende 5 Dinge als grundlegend gezeigt. Ich lade Sie ein, die Liste durchzugehen und wenn Sie einen Bereich finden, der aktuell in Ihrem Leben zu kurz kommt, sich diesem anzunehmen und ihm mehr Raum zu geben.

1. Ernährung

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Für unsere Körperfunktionen wie Kraft, Wachstum und Regeneration, aber auch für gute geistig-mentale Leistungen, benötigt unser Körper die entsprechenden Bausteine (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralien, Spurenelemente, Vitamine). Diese sollten nach Möglichkeit aus der täglichen Nahrung kommen. Um eine hohe Nährstofffülle zu erhalten, sollten wir dabei stets zu frischen Lebensmitteln, die industriell nicht oder nur wenig verarbeitet sind, in bestmöglicher Qualität greifen. 

Eine gesunde Ernährung sollte folgendes enthalten:

  • Viel saisonales Gemüse 
  • Gute Fette wie Olivenöl, Leinöl oder Nüsse und Saaten
  • Saisonales Obst
  • Hochwertige Eiweiße aus Hülsenfrüchten (möglichst getrocknet und dann frisch zubereitet) und, wer mag, Fleisch (wenig und in guter Qualität, also mindestens Weidehaltung) und Fisch (aufgrund der Belastung der Meere kleine Fische und Süßwasserfische bevorzugen)
  • Ballaststoffe für eine gute Darmfunktion
  • einen Anteil Rohkost 
  • Wasser, ungesüßter Tee


Da unsere Verdauungsleistung jahreszeitlich schwankt bekommen uns saisonale Produkte besonders gut.

Industriell verarbeitete Lebensmittel und große Mengen an Kohlenhydraten (Brot, Nudeln und Gebäck) sowie Industriezucker wirken sich negativ auf unseren Körper und unsere Gesundheit aus. Sie fördern Entzündungsprozesse und damit Autoimmunerkrankungen.

Pflanzenschutzmittel, insbesondere aus konventioneller Landwirtschaft, wie z.B. Insektizide, Herbizide oder Fungizide stören das Gleichgewicht in unserem Mikrobiom im Darm empfindlich. Bevorzugen Sie deshalb nach Möglichkeit biologisch angebaute Lebensmittel.

2. Bewegung und/oder Sport

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Für eine nachhaltige Gesundheit ist Bewegung notwendig. Schließlich haben wir einen Bewegungsapparat, keinen Sitzapparat. Bewegung wirkt sich förderlich auf die Durchblutung, das Immunsystem, die Darmfunktion und das Gehirn aus. Es werden Glückshormone ausgeschüttet und der Körper wird widerstandsfähiger. 


Dabei muss nicht unbedingt Sport getrieben werden. Unser Körper freut sich auch über regelmäßige Spaziergänge. 10.000 Schritte/Tag wären gut. Es kann hilfreich sein, im Alltag statt dem Fahrstuhl die Treppe zu nehmen, das Auto nicht direkt am Eingang zu parken oder eine Haltestelle früher auszusteigen. Optimal wäre es, zusätzlich mindestens alle 10 Tage ein kurzes, intensives Training zu machen wie z.B. Treppen hochsprinten oder ein HIIT-Training.


Wer gerne richtigen Sport treiben möchte tut sich natürlich damit Gutes und sollte unbedingt dabei bleiben.

3. Entspannung und Stressabbau

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Stress ist heutzutage für die meisten Menschen ein alltägliches Problem geworden, auch wenn es oft im Alltag nicht so wahrgenommen wird. Der Tag ist häufig sehr schnell und fordernd geworden, die eigenen Ansprüche sind gestiegen und zusätzlich überfluten wir mit digitalen Medien unser Gehirn mit Massen an Informationen. Oft sind es auch nicht unbedingt die äußeren Einflüsse, die uns Stressen sondern unser eigener Umgang, also unsere Gedanken, damit.


Unter Stress arbeiten viele unserer Körperfunktionen nicht mehr richtig. Schließlich brauchen wir nicht zu verdauen, wenn wir gerade vor einem Auto zur Seite springen. Aber auch unser Immunsystem wird unter Stress runter reguliert und das Milieu im Körper verändert sich.


Versuchen Sie herauszufinden, was Sie stresst. Sind es viele Termine, Zeitdruck oder die Fülle der Aufgaben? Oder ist es der eigene Anspruch? Vielleicht können Sie das ein oder andere aussortieren oder abgeben. Planen Sie nicht zu viel an einem Tag und sorgen Sie für ausreichend Zeit für die anstehenden Arbeiten. 


Unser Körper braucht einen regelmäßigen Wechsel aus Anspannung und Entspannung. Legen Sie immer wieder (kleine) Pausen ein. Sie könnten z.B. 5x/Tag kurz innehalten, bewusst Atmen und dabei Lächeln. Das kostet nur wenig Zeit und fällt den Kollegen kaum auf. Ein Wecker oder auch ein Aufkleber auf dem Bildschirm kann Sie regelmäßig daran erinnern.

Vielleicht möchten Sie auch einen Tag in der Woche für „nichts tun“ einplanen. An diesem Tag legen Sie sich nach Möglichkeit keine Termine (auch keine Besuche), machen keine Büroarbeiten oder einen großen Hausputz, sondern lesen z.B. ein gutes Buch und lassen es sich gut gehen.


Entspannungsübungen können, bei regelmäßiger Anwendung, sehr effektiv helfen, Stress zu reduzieren. Der Effekt stellt sich schon nach ca. 5-10 Tagen regelmäßigen Übens ein. Was Sie dabei machen, hängt davon ab, was Sie mögen. Sie können z.B. Progressive Muskelentspannung, Yoga, Atemübungen, Meditation oder auch  Traumreisen ausprobieren.

4. Schlaf

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Für eine optimale Regeneration benötigt unser Körper ausreichend Schlaf in guter Qualität. Versuchen Sie nach Möglichkeit an den meisten Tagen nicht später als 22 Uhr zu Bett gehen.


Das Schlafzimmer sollte ein ruhiger, gemütlicher und dunkler Ort sein. Selbst das Licht von  Funkweckern kann den Schlaf stören.

Der Fernseher oder das Handy gehören nicht ins Schlafzimmer.


Das Bett sollte bequem und weder zu warm noch zu kalt sein. Auch sollten Naturmaterialien bevorzugt werden, da sie Schweiß aufnehmen und ihn auch wieder abgeben können, so dass keine Nässe im Bett entsteht.


Mindestens 2 std. vor dem Schlafengehen sollten keine Bildschirme mehr genutzt werden, da sie das Gehirn durch die vielen Bilder und Informationen stressen und das Blaulicht zu einer verminderten Melatoninausschüttung führt. Melatonin ist das Schlafhormon und wird von der Zirbeldrüse gebildet, wenn das Tageslicht nachlässt.

Förderlich wäre es, abends nochmal einen kleinen Spaziergang an der frische Luft zu machen. Vielleicht können Sie auch eine regelmäßige Abendroutine entwickeln, um Ihrem Körper das klare Signal zum Schlafen zu geben.

Wenn viele Gedanken im Kopf umherschwirren, kann es helfen, Tagebuch zu schreiben. Auch Atemübungen und Entspannungsverfahren wirken sich positiv auf den Schlaf aus. 
Denken Sie auch immer wieder daran, den Kiefer zu entspannen.

5. Gedanken

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Unsere Gedanken haben großen Einfluss darauf, wie gut wir uns fühlen. Das merken wir schnell, wenn wir uns an eine peinliche Situation erinnern: Der Körper zieht sich zusammen und fühlt sich enger an, der Atem wird flacher. Vielleicht fängt auch das Herz an zu rasen oder wir beginnen zu schwitzen.

Solche Veränderungen finden aber auch bei positiven Gedanken statt. Wir fühlen uns weiter, leichter, beginnen zu lächeln und die Atmung vertieft sich.

Meist ist der Kopf mit Dingen beschäftigt, die im Moment nicht wichtig sind. Er kreist um Vergangenes oder Zukünftiges, aber selten um aktuell relevante Dinge. Sie können den Gedankenfluss durch ein klares "Stopp. Später." unterbrechen. 
Durch die Beschäftigung mit neuen Dingen kann man die Gedanken fokussieren. Vielleicht versuchen Sie, alles was Sie sehen, in einer Fremdsprache zu benennen? Damit frischen Sie Ihre Sprachkenntnisse auf und verhindern, dass Ihre Gedanken selbstständig umherschweifen.
Auch helfen Achtsamkeitsübungen oder die Fokussierung auf den Atem dabei, den Kopf zu beruhigen. Dabei ist Abwechslung wichtig, sonst fangen die Gedanken wieder an abzuschweifen.

Achten Sie gut auf Ihre Gedanken und pflegen Sie positive und wertschätzende Gedanken über andere, aber auch über sich selbst.  Jeder tut es so gut, wie er es mit all seinen Erfahrungen und Gefühlen kann. Sie sind genug und brauchen niemandem etwas zu beweisen. 
Versuchen Sie Ihre Gedanken nicht allzu ernst nehmen. Ihr Gehirn kann nicht anders, als pausenlos vor sich hin zu denken. Das heißt nicht, dass der Inhalt der Gedanken wahr ist.

„Die größte Torheit ist, seine Gesundheit aufzuopfern, für was es auch sei, für Erwerb,
für Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust
und flüchtige Genüsse: vielmehr soll man ihr alles nachsetzen.“

Arthur Schopenhauer